Die Digitalisierung des europäischen Gesundheitswesens verspricht eine gesteigerte Effizienz sowie eine bessere Information und medizinische Versorgung der Patient*innen. Aufgrund mangelnder Dynamik und unzureichender Konsequenzen bei der Anpassung und Anwendung des regulatorischen Rahmens verläuft die Einführung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen häufig schleppend und ist von einer Vielzahl von Herausforderungen geprägt. Wir fordern daher eine effiziente und zuverlässige Digitalisierung des Gesundheitswesens, welche das Innovationspotenzial digitaler Anwendungen voll ausschöpft und durch Interoperabilitätsvorgaben einen hohen Grad an Nutzer*innenfreundlichkeit gewährleistet.

Im Hinblick auf einen leichteren länderübergreifenden Zugang zur Gesundheitsversorgung innerhalb der EU begrüßen wir die Maßnahmen zur Erschaffung eines einheitlichen europäischen Gesundheitsdatenraums, welche die EU in ihrem Aktionsprogramm EU4Healthfestgelegt hat. Gleichzeitig resultieren die zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten sowie schlecht regulierte Zugriffsrechte von Ärzt*innen, Sicherheitslücken und die mangelhafte Durchsetzung von Rechtsnormen darin, dass Gesundheitsdaten bislang nur unzureichend geschützt werden. Patient*innen-Daten sind besonders anfällig für Angriffe und Manipulation. Wir fordern daher, dass alle geplanten Maßnahmen zur Digitalisierung des Gesundheitssystems schon vor ihrer Implementierung umfänglich hinsichtlich ihrer Sicherheit und Datenschutzkonformität überprüft werden und die Speicherung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten ausschließlich auf Systemen stattfinden darf, die dem europäischen Datenschutzregime unterliegen. Denn nur durch die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben kann die Sicherheit des Gesundheitswesens gewährleistet werden.